Finja,
Ich habe mir die Infowebseite angeschaut. Dort ist sehr viel erklärt. Viel Text, leider keine richtige bebilderte Infobroschüre oder Katalog in PDF. Ich lade mir auch gerne Kataloge runter, die wie ein Magazin aufgebaut sind und teilweise schon eine Gebrauchsanweisung im Detail mit drin haben. Das klärt offene Fragen zum Teil.
Wenn ich dann noch eine Frage habe, dann schreibe ich dem Kundenservice und bitte um eine Stellungnahme. So. Eine Firma, die mir keine schriftliche Auskunft gibt, hat was zu verstecken. Im Garantiefall oder Ernstfall hat man ja was Schriftliches, was man dann geltend machen kann. Da wöre nichts mit Rausreden. Ich predige das meinen Töchtern bei jeder Gelegenheit. Immer alles schriftlich machen und dann im Ordner aufheben.
Wenn Du Dich unsicher fühlst, dann sei so fair und schreib der Dame eine Email. Da Nicole im Impressum steht, bitte sie, Deine Anfrage weiter zu leiten.
Übrigens das Angebot an sich macht mir im Kopf keine Probleme. Dass aber nicht die Dame selber im Impressum steht, das ist merkwürdig und ich hätte das abklären wollen. Dazu wird Nicole vielleicht Stellung beziehen. Ich kenne Nicole durch den Holzwurm persönlich. Von daher bin ich mir sicher, dass da keine krummen Sachen im Gange sind. Es ist heute Feiertag und ich werde dennoch mal anbimmeln. Das sollte durchaus hier auch geklärt werden.
Du sagst klar, welche Ansprüche Du hast und was Dein Budget hergibt.
Damit fällt dieser Webrahmen, aber auch alle anderen vernünftigen Modelle weg ! Für das Geld bekommst Du nicht einmal die ganzen Bauteile. Also auch ein Selbstbau würde Dein Budget bei weitem übersteigen.
Das einzige Model, was gerade dann im Selbstbau vielleicht machbar ist, sind diese Klemmgestelle. Aber auch das nur mit Abfallholz einer Werkstatt ! Ob Du damit glücklich wirst, das bezweifel ich. Das Lauxen Buch mit Webgestell gab es richtig günstig in Ebay Kleinanzeigen. Meine Tochter hat es gekauft. Um es kurz zu machen ... Das Webgestell war nicht geschliffen, sie hat sich mehr als einen Schiefer eingefangen. Das Weben eine mittelschwere Katastrophe, weil die Spannung nicht hält und die Wolle zum Teil sich verheddert. Man kämmt mehr aus und richtet die Fäden. Die beigefügten Pappdinger sind bei den Löchern eingerissen, wenig später komplett kaputt gewesen. In dem Buch sind die abgebildeten Bänder nicht akkurat. Kein Wunder ... solche gewebten Dinger will ich nicht am Hemd oder Shirt haben. Weil mein Kind das vom Taschengeld gekauft hat und nur noch geheult hat, habe ich das Einsteigerset beim Holz Kircher bestellt. Das ist für die Gürtelmethode. Damit ist meine Tochter glücklich. Ich aber nicht. Wenn die was macht dann stört das schon. Da darf ich über die gespannte Schnur, um an mein Telefon zu kommen. Eine Dauerlösung ist das also nicht.
Ich habe dann eine Bekannte aus dem Ort angerufen. Die hat in Schleswig im Wikingermuseum gearbeitet. Da wurde mir gesagt, die haben einen Gewichtswebstuhl benutzt. Dazu gäbe es Info bei Schablow im Buch. Ok. Also gegoogelt. Ein solcher Webstuhl ist schnell gebaut. Aber das Ding braucht auch viel Raum. Es ist zu gross. Also das war auch nicht des Rätsels Lösung für mich.
Ich hatte fast aufgegeben. Dann traf ich beim Einkaufen Gothik Leute. Die habe ich einfach angesprochen. Das Dirn hat eine Freundin, die Bänder macht. Flugs eine WhatsApp geschickt. Da kam ein Foto und die Info, dass dies ein Nachbau vom Webrahmen einer Phiala ist. Zuhause wieder gegoogelt. Ich habe das gefunden. Das ist die Adresse
http://www.stringpage.com/
Hier von Nicoles Tumbr Blog das Bild besser
https://weberey.tumblr.com/page/19
Im Prinzip sind es nur ganz einfach. Ich bin zu der örtlichen Schreinerei und habe nach Abfallstücken gefragt. Das sei für einen Versuch. Das Holz hat mich gar nichts gekostet. Dann war ich noch im Baumarkt und habe Schrauben etc. gekauft. Zuhause dann ab in die Garage und mich ans Werk gemacht. Das Holz ist schönes Eichenholz. Ein schweres, stabiles Holz. Die Verarbeitung ist schon recht kräftezerrend. Von Hand alle Kanten rund abgeschliffen. Richtig lange habe ich da dran gesessen.
Der Webrahmen oder diese Webhilfe ist stabil und besser als dieses Lauxen Gestell. Letzteres war noch gutes Brennholz. Hat immerhin 10 Minuten gewärmt. Das Nullplusultra ist das aber immer noch nicht.
Das nächste Webrahmenprojekt wird der „Fred Erik“ sein. Den bildet sich die andere Tochter zumindest ein. Ich habe nur im Moment keine Zeit. Hmm, das Ding ist der Webrahmen von Nicole. Sie hat mit uns schon seine Schwächen gesagt. Tochter findet ihn aber stylisch. Also gut. Wenn ich wieder Zeit habe.
Bei allen möglichen Recherchen habe ich eines gelernt. Es gibt definitiv keine eierlegende Wollmilchsau. Wenn Du was Vernünftiges haben willst, dann mußt Du ein Mindestbudget von 100 Euro einplanen. Besser 150 Euro, denn Webbrettchen kosten auch eine Menge Geld. Es sei denn, Du benutzt Pizzakarton, Bierdeckel oder stabile Bastelpappe. Es gibt auch noch Metalwebbrettchen. Die sind dann richtig hochpreisig. Am günstigsten gibt es Webbrettchen in einem Römermuseum. Die müssen aber allesamt gut nachgearbeitet werden. Sonst reissen die Fäden.
Das sind Möglichkeiten, die mir zu Deiner Situation einfallen.
Wenn Du aber bewusst diesen Webrahmen haben willst, dann gibt es nicht viele Optionen.
1. Kauf auf Raten
Das ist eine Option, die Du ja bereits ausgeschlossen hast. Deine Begründung kann ich gut verstehen. Anders würde ich das auch nicht machen. Der Beruf geht vor. Letztlich bringt Dir Dein Job später Geld. Bis Du den Studienkram abbezahlt hast, vergehen auch ein paar Jährchen. Irgendwann möchte man auch einmal aufatmen und leben dürfen.
2. Aushandeln eines Studentenpreises
Ich persönlich glaube nicht, dass dies möglich ist. Ich kenne die Preise für Holz etc im Baumarkt. Der Baumarkt ist sicher nicht gerade nebenan. Das bedeutet Kosten für Benzin,, Kosten für Material, Maschinenabnutzung und nicht zuletzt Kosten für die eigene Arbeitszeit. Da habe ich aber laufende Betriebskosten nicht anteilmässig berücksichtigt. Wenn da also steht, das Einsteigermodell kostet 119 Euro, dann ist das ein fairer Preis. Der Handlungsspielraum ist da schon ziemlich erschöpft. Wie gesagt, ich kenne die Baumarktpreise für Holz etc. pp.
Vergleiche die Preise vom Ashford, Barden und von den anderen Anbietern. Alle in dem Sediment. 119 Euro ist definitiv nicht überteuert.
Tauschgeschäfte auf Märkten sind passend. Das wäre auch eine Option. Versuche, ob das in Deutschland funktioniert. Das glaube ich eher nicht. Gerade nach Corona müssen alle sehen, dass die Geld einnehmen. Es kämpft jeder ums Überleben erst einmal. Das dürfte die Realität sein.
Mehr Möglichkeiten hast Du nicht mit Webrahmen.